Vor 100 Jahren erschien Thomas Manns Zauberberg zum ersten Mal. Thomas Sparr besichtigt den Entstehungsort Davos und berichtet über die enorme Wirkung, die dieser Jahrhundertroman hatte, für den der Autor den Literaturnobelpreis erhielt.
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Kein Roman erfasst die Erschütterungen des zwanzigsten Jahrhunderts so sehr wie Thomas Manns Zauberberg, der 1924 erschien und dem Autor einen Welterfolg bescherte und eine Wirkung, die bis heute andauert: in Martin Heideggers Zeit und Sein, Hans Blumenbergs Arbeit am Mythos, Käte Hamburgers Deutung der Erfindung. Wir lesen heute Thomas Manns Schnee-Kapitel aufgeschreckt vom Klimawandel neu und anders. Die zeitgenössischen Themen des Romans sind unsere: das Zwielicht der Geschlechter bei Madame Chauchat, die zu Pribislav Hippe wird, die Liebeswunder wie die konfuse Sexualität des Menschen, die Bekenntnisse eines Politischen, Thomas Manns leidenschaftliches Plädoyer für die Humanität, der Antisemitismus der 1920er Jahre und schließlich der «Donnerschlag» des Krieges – lauter Zauberberge aus dem Innern des einen Zauberbergs.